Meiers Fragekasten

Frage zum Thema:
"Schwarze Flecken im Rasen"

Wir haben gestern schwarze Flecken im Rasen entdeckt, es sind doch einige, gut verteilt über den ganzen Rasen. Vor einer Woche war noch nichts. Wir hatten dies vorher noch nie. Es sieht flauschig, pelzig aus, und lässt sich nicht einfach auszehren. Was können wir tun?

Die Antwort von Meiers Gartenteam

Beim schwarzen Belag zwischen den Gräsern handelt es sich um Blaualgen. Der Schaden tritt vor allem in der kühleren Jahreszeit auf. Mögliche Ursachen sind unausgewogene Nährstoffversorgung, insbesondere ein Mangel an Kalium. Staunässe und Bodenverdichtungen sind an der Algenvermehrung ebenfalls wesentlich beteiligt. Geschwächte Rasengräser können sich nur schlecht gegen Algen durchsetzen.

Algen gehören zu den ältesten und anspruchslosesten Organismen. Bekommen sie ausreichend Licht geboten, können sie nach langanhaltender feuchter Witterung und gemässigten Temperaturen insbesondere auf stark verdichteten, strapazierten, schattigen und eher kurz gemähten Rasenflächen als Problem in Erscheinung treten. In den letzten Jahren sind Algen sowohl auf den häuslichen Rasen, als auch auf professionellen Rasenflächen vermehrt in Erscheinung getreten. Die Ursachen dafür sind vielfältig.

Hartnäckige Bodern-Algen sind Blau-, Grün- und Kieselalgen. Die Blaualge, die problematischste der Drei, gehört wohl zu den ältesten, heute noch lebenden assimilierenden Pflanzen. In der Systematik stehen sie den Bakterien sehr nahe. Sie sind sehr von einem ausreichenden Wasserangebot abhängig. Sie sind überall im Boden vorhanden, Teil des Bodenlebens. Normalerweise stellen sie für einen Rasen kein Problem dar. Unter Bedingungen aber, die das Gräserwachstum einschränken, können sie mühsam werden.

Bei anhaltender Feuchtigkeit, gemässigten Temperaturen und durch eine lückige, geschwächte Rasenfläche, können sich die Algen explosionsartig vermehren und ausbreiten. Bei einer Generationsdauer von nur mehreren Stunden entstehen über Nacht riesige „Bodenblüten“, wie man diese Erscheinungen nennt. Das sind die typischen Gallertschichten. Diese schleimigen Gallerten sind bei den Blaualgen schwarz-olivgrün, bei Grünalgen grün und bei den Kieselalgen braun.

Mit der dichten Bodenabdeckung behindern sie den Gasaustausch, hemmen die Wasserversickerung, schädigen die Gräserwurzeln und ersticken die Gräser.

Ein Austrocknen der Gallertschicht tötet die Algen nicht ab. Verschiedene Schutzmechanismen helfen den Algen Austrocknung gut zu überdauern. Beim nächsten Regen wachsen sie sofort weiter.

Eine Hauptursache für das massenhafte Algenwachstum liegt also in einer lückigen und geschwächten Rasennarbe. Auf häuslichen Rasenflächen liegen die Gründe dafür zumeist in einer mangelnden Nährstoffversorgung und fehlender Nachsaat. In Sportstadien, in denen Algen ein Problem geworden sind, liegen die Ursachen oft in einer punktuell starken Belastung und einer zu langsamen oder unzureichenden Bodenabtrocknung aufgrund mangelnder Belüftung und zuviel Schattenwirkung.

Faktoren die das Algenwachstum fördern:

-Bodenverdichtungen

-Nährstoffmangel

-Wasserüberschuss durch zuviel Niederschläge, übermässige Bewässerung oder mangelhafte Drainage

-Filzbildung

-Belastung

-Zu tiefer Schnitt

-Schatteneinfluss

Behandlungsmassnahmen

Zur Bekämpfung von akutem Algenbefall bleiben im Prinzip nur mechanische Massnahmen übrig, denn chemisch gibt es derzeit keine hinreichende Bekämpfungsmöglichkeit im Rasen. Am wirkungsvollsten ist daher immer noch die flache Entfernung der Algenschicht. Anschliessend wird die Fläche mit einem Rechen gründlich aufgerissen. Wenn bei Trockenheit aus der schmierigen Algenschicht eine harte Kruste wird, kann allein dieses Aufreissen bereits helfen. Damit diese Problemstellen nicht auf Dauer verunkrauten und somit Problemstellen bleiben, ist es wichtig die Fläche mit trockenem, Quarzsand oder GramiTop und Rasensaatgut zu behandeln. Durch die sofortige Nachsaat wird sichergestellt, dass die Lücken rasch geschlossen werden. Das verdeutlicht ebenso die positive Wirkung die von einer regelmässigen Nachsaat ausgeht.

Der Sand resp. GramiTop sorgt dafür, dass die Oberfläche grobporig und damit luft- und wasserdurchlässig wird. Der Boden trocknet oberflächlich schneller ab und die Gräser schliessen die Narbe wieder. So wird den Algen die Lebensgrundlage entzogen.

Blaualge

Einsendung

Dezember 2018

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