Meiers Fragekasten

Frage zum Thema:
"Bambus über den Winter einpacken und schützen"

Da jetzt der grosse Frost kommt und ich meinen Bambus in Töpfen noch nicht eingewickelt habe, aber bis jetzt gut gegossen, habe ich nun Angst, dass er vertrocknet, wie schon einmal . . . Nun ist die Erde gefroren! Darf ich sie mit warmen Wasser auftauen? Oder muss ich der Dinge harren, die nun kommen? Eingepackt habe ich die Töpfe mittlerweile, aber wohl zu spät. Haben Sie einen Tipp?

Die Antwort von Meiers Gartenteam

Bei Bambus-Pflanzen - wie übrigens bei den meisten immergrünen Pflanzen - ist die zweit wichtigste Winterschutzmassnahme (neben den regelmässigen Wassergaben) der Sonnenschutz.

Früher oder später friert der Wurzelballen bei Pflanzen in Gefässen über die Wintermonate immer einmal kurzfristig komplett durch. Auch alle Einpackmassnahmen können dies nicht verhindern. Scheint in dieser Zeit die Sonne auf die Blätter, verdunstet die Pflanze Feuchtigkeit und muss diese über die Wurzeln wieder kompensieren. Wenn nun der Wurzelballen durchgefroren ist, klappt dies nicht und es kommt zu den klassischen Winterschäden.

Da das Durchfrieren der Wurzeln im Freien nie komplett verhindert werden kann, bleibt als beste Schutzmassnahme das Einpacken der oberirdischen Pflanzenteile in Sinne eines Schattierens.

Die Pflanzen werden nicht eingepackt, um sie zu wärmen! Die "Einpackerei" ist ein reiner Sonnenschutz. Falls sensible Topfpflanzen einfach verschoben werden können, ist ein schattiger Standort die ideale Alternative zum Einpacken.

Da Bambus-Pflanzen einfach zusammengebunden werden können, ist dieser minimale Schutz über den Winter manchmal ausreichend. Die zusammengebundenen Halme schattieren sich durch das Zusammenbinden gegenseitig.

Auf alle Fälle rate ich vom warmen Wasser in den Wurzelbereich ab. Denken Sie was passiert, wenn Sie selber kalte Finger haben und warmes Wasser darüber "giessen". Der daraus resultierende, stechende Schmerz wird dadurch hervorgerufen, dass durch die Kälte zusammengezogene Blutgefässe ungenügend mit Blut versorgt werden und zu schnell wieder aufgewärmt werden. Bei den Pflanzenwurzeln wäre dieser "Kuhnagel"-Effekt vergleichbar.

Wenn eine Pflanze zu kalt hat(te), nimmt sie weniger (oder keinen Schaden), wenn sie sich wieder möglichst langsam erwärmen kann. Auch darum ist ein schattiger Winterstandort - mindestens geschützt vor der besonders "giftigen" Wintermorgensonne - perfekt. Zweitbeste Alternative ist die künstliche Schattierung durch das Einpacken mit einem hellen Vlies.

Auch hilfreich ist das Einpacken des Gefässes: Dadurch gefriert der Wurzelbereich weniger schnell durch. Wie erwähnt kann das Durchfrieren jedoch nie ganz verhindert werden. Daher ist es auch so wichtig, bei allen wintergrünen Pflanzen in frostfreien Phasen "prophylaktisch" immer einmal wieder etwas Wasser zu geben.

BambusWinter

Einsendung

Dezember 2018

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